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Ab Freitag, 08.11. sind wir wieder für Sie da!
GOOD WIFE
Antonia Gruber
18.10. - 23.11.2024
Die Galerie noir blanche präsentiert vom 18. Oktober bis 23. November 2024 die Ausstellung „GOOD WIFE“ der Künstlerin Antonia Gruber.
„Good wife, wise mother“ – so wurde die ideale Rolle der Frau in der westlichen Gesellschaft zur Mitte des letzten Jahrhunderts verstanden. Heute steht dieser stereotypen Vorstellung der behütenden Mutter und sich dem Ehemann unterordnenden Ehefrau die selbstbewusste und unabhängige Frau der Gegenwart gegenüber.
Die Ausstellung „GOOD WIFE“ von Antonia Gruber erforscht diese veränderte Rolle der Frau. Dabei entscheidet sich die in Köln lebende Konzept- und Medienkünstlerin für eine ironische Perspektive auf die gesellschaftlichen Erwartungen, die sowohl in vergangenen Zeiten prägend waren als auch noch heute an Frauen herangetragen werden.
In ihrer Serie „BLUE DAHLIA_“ verschmilzt Antonia mit Künstlicher Intelligenz (KI) ihr eigenes biometrisches Passbild mit Porträtfotografien von Frauen aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Als Konglomerat aus Selbstbildnis und Fremdidentität verschließen sich diese Arbeiten dem Wesen des Porträts mit seinem Anspruch, die Identität der dargestellten Person sichtbar zu machen. Betont wird stattdessen die Oberflächlichkeit einer „überirdischen“ Schönheit, wie sie aus der Modefotografie bekannt ist.
Die Künstlerin behält jedoch bewusst die während der digitalen Bildmanipulation entstandenen Störungen (Glitches) bei, was die Künstlichkeit der so entstandenen Frauenbilder betont. Das digitale morphing des Quellenfotos erzeugt zudem einen „uncanny valley“-Effekt, d.h. die Bilder weisen einen derart hohen Grad an Realismus auf, dass sich beim Betrachten ein Unbehagen einstellt. Der Titel der Serie, BLUE DAHLIA_, lässt an den ungelösten Mord an der Hollywood-Schauspielerin Elizabeth Short im Jahr 1947, bekannt als „Black Dahlia Murder“, denken. Er weckt aber auch Assoziationen zum Motiv der blauen Blume in der deutschen Romantik, als Symbol für unerreichbare Schönheit; für das Unerreichbare grundsätzlich. Die Sehnsucht nach der blauen Blume wird hier zu einer Metapher für das Streben nach Emanzipation.
In den „HOLAROIDS“ verschmelzen drei hintereinander gestaffelte, transparente Polaroidfotos zu einem neuen Bild. Jedes einzelne Polaroid zeigt ein singuläres Porträt, zusammengenommen ergeben sie eine fiktive Figur. Die Polaroids überlagern sich und schaffen so eine Dreidimensionalität, die während des Betrachtungsvorgangs und aus sich verändernden Blickwinkeln weiter verstärkt wird. Die betrachtende Person wird so zum aktiven Teil und agiert als formgebendes Element.
Antonia Gruber hinterfragt den Wahrheitsgehalt reproduzierter Bilder auf experimentell-radikale Weise. Die Erkundung und Darstellung innerer Zustände stehen dabei im engen Bezug zur Materialität des jeweiligen Mediums. Sie schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Realität und Fiktion und stellt durch gezielte Perspektivwechsel die Wahrnehmung infrage.
Antonia Gruber (*1993 in Remscheid, lebt und arbeitet in Köln) hat 2020 ihr Studium bei Prof.in Ute Mahler und Ingo Taubhorn an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin als Meisterschülerin abgeschlossen. 2016 erhielt sie ihren Bachelor of Fine Arts mit Auszeichnung als Studentin von Prof. Michael Reisch. Ihr wurden zahlreiche Förderungen und Preise zugesprochen, u.a. das Recherche- und Arbeitsstipendium für Bildende Kunst der Stadt Köln (2022), die Projektfonds Kulturförderung, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg (2021), und der Reclaim Award (2019). Ihre Arbeiten wurden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. im Museum Kebbel-Villa, Schwandorf-Fronberg (2024), im Japanischem Kulturinstitut, Köln (2024), im Kunstpalast, Düsseldorf (2023), Willy-Brandt-Haus, Berlin (2023), im ehem. Atomschutzbunker, Hemau (2022), Kunstverein Wesseling (Einzelausstellung 2020) und im Espace des Blancs-Manteaux, Paris (2017). 2023 lief ihr Video „THE GOOD WIFE ́S GUIDE“ im Wettbewerb der „29. Internationalen Kurzfilmwoche“ in Regensburg.
Text: Jürgen Dehm, Museum Kebbel-Villa
Bild des Jahres
copyright Markus C. Hurek
Margot Friedländer und Igor Levit, Berlin 2023
Das Bild entstand beim Solidaritätskonzert "Gegen das Schweigen. Gegen Antisemitismus"
Markus C. Hurek erhält den Deutschen Preis für politische Fotografie für das beste Bild des Jahres 2023!
Ausgezeichnet bei der Ausstellung und Verleihung "Rückblende 2023".
Aus diesem Anlass haben wir dieses Motiv in einer Sonderedition in einer Auflage von 25 Exemplaren aufgelegt. Es sind nur noch wenige Exemplare verfügbar!
Fine Art Museum Print Barytha
Format Blatt 48 x 33 cm
Preis 470,00 € zzgl. Versandkosten
Noir blanche
Galerie für Fotografie
Hermannstr. 31
40233 Düsseldorf
Tel. 0211.977 185 16
info@noirblanche.de
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Freitag 14.00 - 19.00 Uhr
Samstag 11.00 - 17.00 Uhr
und nach Absprache
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!