*Josef Fischnaller (1964 in Grieskirchen, Österreich) ist ein in Berlin lebender Fotograf und Fotokünstler, der durch seine opulenten Neuinterpretationen klassischer Gemälde internationale Bekanntheit erlangt hat. Sein Werk bewegt sich an der Schnittstelle von Fotografie, Malerei und zeitgenössischer Popkultur und zeichnet sich durch eine raffinierte Verbindung von kunsthistorischen Zitaten und ironischer Brechung aus.
Josef Fischnaller wuchs in einem künstlerisch geprägten Umfeld auf; sein Vater war der Linzer Maler und Bildhauer Josef Fischnaller. Früh entwickelte er eine Leidenschaft für die Malerei, entdeckte jedoch im Alter von elf Jahren die Fotografie für sich. Von 1982 bis 1986 absolvierte er eine Ausbildung zum Fotografen in Wien und eröffnete 1987 sein erstes Atelier. Im Jahr 2000 zog er nach Berlin, wo er 2007 ein eigenes Studio gründete. Bis in die 2010er Jahre arbeitete er als Porträtfotograf für Magazine, Werbeagenturen und Filmproduktionen, bevor er sich verstärkt der freien künstlerischen Fotografie widmete.
Fischnallers fotografisches Werk ist geprägt von der Neuinszenierung berühmter Gemälde der Renaissance und des Barock. Er setzt bekannte Persönlichkeiten in Szene, die in aufwendig gestalteten Kostümen und mit Requisiten aus dem Alltag – wie Ferrero Rocher oder Spülschwämmen – klassische Porträts nachstellen. Dabei ersetzt er traditionelle Hintergründe durch moderne Schauplätze, etwa den Berliner Teufelsberg als Kulisse für die “Mona Lisa”.
Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine hohe technische Präzision und eine bewusste Ironie aus, die das Bildgedächtnis des Betrachters herausfordert. Fischnaller nutzt Licht und Komposition, um eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen, wobei er sich oft auf Vorbilder wie Caravaggio bezieht.
Fischnallers Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert, darunter in Berlin, München, New York und Miami. Seine Arbeiten sind in verschiedenen renommierten Galerien und Sammlungen zu finden.
Josef Fischnaller gelingt es, durch seine fotografischen Neuinterpretationen klassischer Gemälde eine Brücke zwischen Tradition und Moderne zu schlagen. Seine Werke laden den Betrachter ein, vertraute Motive neu zu entdecken und die Grenzen zwischen Malerei und Fotografie zu hinterfragen. Mit seinem einzigartigen Stil hat er sich einen festen Platz in der zeitgenössischen Kunstszene erarbeitet.