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BLUE DAHLIA

 

Antonia Gruber

 

11.10.  -  23.11.2024 

 

Antonia Gruber setzt sich in ihrer Arbeit BLUE DAHLIA_ mit Stereotypen und gesellschaftlichen Rollenbildern von Frauen auseinander und zitiert dazu Bildmaterial der 1950er und 60er Jahre. In ihren Bildern zeigt sich sowohl das einst vorherrschende Frauenbild, häufig „good wife, wise mother“ bezeichnet, als auch das Bild einer selbstbewussten und unabhängigen Frau in der Gegenwart. Gruber überarbeitet die ursprünglich schwarz-weißen Fotografien mithilfe von künstlicher Intelligenz, indem sie den Protagonistinnen ihr eigenes biometrisches Passfoto maskenartig aufsetzt. Dabei lässt sie dadurch entstandene Glitches (Bildfehler) in den Werken bestehen. So destabilisiert sie den Glauben an die Schönheit der gestellten Frauenbilder. Dadurch sind Betrachter:innen aufgefordert, aktuelle Erscheinungsbilder von Frauen zu hinterfragen. Der Titel BLUE DAHLIA_ kann als Anspielung auf den ungelösten Mord im Jahr 1947 an der 22-jährigen Hollywood-Schauspielerin Elizabeth Short, bekannt als „Black Dahlia Murder“, verstanden werden. Die Sehnsucht nach der blauen Blume, ein urromantisches Motiv, wird in dieser Serie zu einer Metapher für das Streben nach Emanzipation.

 

Die junge Kölner Fotografin  Antonia Gruber, 1993 in Remscheid geboren, Meisterschülerin von Prof. Ute Mahler und Ingo Taubhorn, Ostkreuzschule für Fotografie, Berlin, konnten wir ebenfalls erstmalig für die Galerie noir blanche gewinnen.
Die Rolle der Frau ist ein zentrales Thema in den Arbeiten von Antonia Gruber. Sie erforscht und reflektiert die unterschiedlichen Frauenbilder in unserer Gesellschaft und setzt diese in einen zeitlichen Bezug. Ihre künstlerische Arbeit ist nicht auf ein bestimmtes Medium beschränkt, je nach Thematik wählt sie sorgfältig das passende Medium mit seiner spezifischen Materialität aus. 
Die Erkundung und Darstellung innerer Zustände stehen in engem Bezug zur Materialität des jeweiligen Mediums. Sie verwendet sowohl digitale als auch analoge Techniken und lotet die Grenzen und Möglichkeiten der beiden Bereiche aus. Dabei schlägt sie eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Realität und Fiktion und stellt die Wahrnehmung der Betrachtenden durch gezielte Perspektivwechsel in Frage.

 

 

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© Volker Marschall