Paolo Costa

Paolo Costa wurde 1917 in Italien in der Provinz von Ravenna (Emilia Romagna) geboren und studierte an den Universitäten von Bologna und Venedig Politikwissenschaften und Philosophie.

Nach zehnjähriger Arbeit als Journalist, u.a. auch als Sportberichterstatter, begann er 1951 seine Laufbahn als Fotograf. Einige seiner allerersten Aufnahmen, die er auf Sardinien in einem von Banditen beherrschten Gebiet machte, wurden von der amerikanischen Zeitschrift LIFE veröffentlicht. Zwei Jahre lang bestand seine Arbeit hauptsächlich aus Fotodokumentationen über das Leben im italienischen Süden, die fast überall auf der Welt publiziert wurden und besonders in Amerika große Resonanz fanden.

Ab 1953 hielt Costa, angezogen von der Welt des Films, sich längere Zeit in Rom auf, wohin er später, Mailand den Rücken kehrend, seinen Wohnsitz verlegte. Dort begegnete er auch Sophia Loren, die Costa ihre ersten Aufnahmen, welche international Beachtung fanden, verdankt. Sie verpflichtete ihn daraufhin als ihren ,,Special" während der Dreharbeiten zu ihren Filmen und ließ sich von ihm auf verschiedenen Reisen begleiten, so auch bei ihrem ersten Besuch in Deutschland 1959. Während seiner langjährigen Zusammenarbeit mit der Schauspielerin entstand eine große Anzahl von privaten Portraits, die von allen wichtigen Zeitschriften der Welt veröffentlicht wurden und Berühmtheit erlangten.

Nach und nach avancierte Costa zum Geheimtipp der Prominenz, und so ziemlich jeder, der Rang und Namen hatte, ließ sich von ihm fotografieren. Hier können nur einige wenige Namen genannt werden wie Gina Lollobrigida, Anna Magnani, Brigitte Bardot, Elizabeth Taylor, Richard Burton, Jean-Paul Belmondo, Simone Signoret, Yves Montand, Louis Armstrong, Mme. Rochas (Parfums Rochas), Gräfin Fanny Branca (Fernet Branca), König Baudouin von Belgien, Juan Carlos von Spanien, Königin Elizabeth von England, der berühmte Dirigent Toscanini, die Callas, der Schriftsteller Georges Simenon, Antonella Agnelli-Piaggio (Fiat), der Politiker De Gasperi, die große Ärztin Maria Montessori, die Regisseure Fellini und Visconti und weitere bekannte amerikanische Schauspieler wie Henry Fonda, Burt Lancaster, Sidney Poitier und Shirley Mc Laine.

Einen Namen machte sich Costa auch als Talentsucher. Er entdeckte und förderte eine Reihe von Schauspielerinnen wie z.B. Dalia Lahvi, Sandra Milo, Ursula Andress, Elke Sommer, Britt Ekland, Stefania Sandrelli und Marcella Michelangeli, die später in dem preisgekrönten Film „Padre Padrone" eine Hauptrolle spielte. Auch die Sängerin Amanda Lear verdankt ihre ersten bekannten Portraits und Titelbilder Paolo Costa.

Weltweit wurden von Costa an die 550 Titelbilder veröffentlicht, davon allein 170 in Deutschland, dem Land, in dem er als Starfotograf selbst zum Star wurde, z.B. durch die,,Neue Revue"-Aktion „Deutschlands schöne Frauen".

Letztendlich machte er Werbung und Promotion für große Industrien und Multinationale, u.a. für ESSO, BMW, Olivetti, Fiat, DAF und Renault. Im Bereich der Mode arbeitete er für Emilio Pucci, Piccini, Heinz Oestergard, Magli, Pollini und andere. 1973 verlegte Costa seinen Wohnsitz nach München.

In einem Bericht der Tagesschau von RAI Uno wurde Costa als einer der besten Fotografen Europas vorgestellt.

1981 starb Paolo Costa in Grünwald bei München.

Das Archiv von Paolo Costa wird von seiner Tochter verwaltet und die Galerie noir blanche zeigt diese Werk.

 

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© Volker Marschall