Diese fotografische Arbeit von Christoph Honig ist Teil der Werkgruppe
„Blüten & Blätter“ und hat keinen eigenen Namen.
Die Werkgruppe thematisiert die Natur als Objekt von Kontrolle, Ausbeutung, Verschwendung und mangelndem Respekt. Schnittblumen in der Vase sind
eine passende Metapher für dieses Verhältnis: als schöne Repräsentanten einer gezähmten Natur sind sie allzeit verfügbare Handelsware.
Jedoch hat die käufliche Freude an der natürlichen Schönheit ihre Grenzen:
sie ist vergänglich.
Die Natur unterliegt dem Kreislauf von Werden und Vergehen. Und die Blume
in der Vase beginnt unmittelbar zu welken.
Sie durchläuft alle Stadien des Alterns mit neuerlicher Anmut, Farbigkeit und Formenvielfalt, für die sich der Fotograf begeistert. Diese langsame Metamorphose bringt eine neue biomorphe Skulptur hervor, die die ursprüngliche Blumenform ebenso abstrahiert, wie das Leben in ihr.
Jede einzelne Blüte windet sich, dreht sich, räkelt und welkt fast tänzerisch im Raum, als Teil des Ganzen, als Totentanz, als Verwandlung, als Neuanfang.
Mit spärlichem Licht in braun-schwarzem Raum fotografiert offenbart sich die Ambivalenz der Erscheinung: einerseits die brutale Schönheit des natürlichen Wandels von Formen und Farben, von Konturen und Beschaffenheit und andererseitsdie Erzählung von der gnadenlos vernichtenden Ausbeutung der Natur. Die visuellen Bezüge zur Stillleben-Malerei spielen mit den Grenzen von Malerei und Fotografie und wiederholen formal die erzählte Geschichte.
Gruppenbild mit Glas
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