Peter Keetman (1916-2005) nimmt einen zentralen Platz in der deutschen Nachkriegsfotografie ein.
Ende der 1940er Jahre
gehörte Keetman zu den jungen Wilden der fotoform-Gruppe, die, inspiriert von avantgardistischen Experimenten der Vorkriegszeit, eine neue Sprache der Fotografie entwickeln wollten, die auf formaler
Reduktion, der schöpferischen Kraft des Lichts und der Subjektivität individueller Welterfahrung beruhte. Gemeinsam mit Otto Steinert und den anderen Mitgliedern von fotoform steht Peter Keetman für
den Aufbruch der Fotografie.
Mit einfühlsamen, poetischen Fotografien, die zugleich grafisch streng und hochmodern gestaltet sind, wurde er zu einem der wegweisenden Fotografen der 1950er- und 1960er-Jahre. Keetmans
Fotografien zeichnen sich aus durch sein fotografisches Sehen, seinen Gestaltungswillen, mit dem er die Bildfläche als Ausschnitt der Realität in Linie, Fläche und Struktur unterteilte, seinen
analytischen Blick und seine technische Präzision. Sein prägender Einfluss auf die Fotografie ist bis heute spürbar.