Andy Warhol

Andy Warhols künstlerisches Werk ist eng mit der Fotografie verbunden. Der sog. „Prince of Pop“ war Fotograf und Modell zugleich, er benutzte Vorlagen aus Reportage und Werbung für seine Bilder und hielt in seinen Fotografien Reiseeindrücke, Stars und Partypeople fest. Die Kamera war ihm ständiger Begleiter: als Skizzenblock, Tagebuch, Mittel zur Kommunikation. Schon in den späten 1960er Jahren entwickelte der gelernte Werbegrafiker Warhol, ganz in der ästhetischen Stimmung des „Flower Power“, ein neues Verfahren, das er für die Porträtfotografie nutzen konnte. Dieses Verfahren gestattete es ihm, das fotografische Abbild des menschlichen Gesichts auf die Wiedergabe einiger weniger Merkmale zu reduzieren. Dass dabei dessen Individualität auf ein unverzichtbares Minimum schrumpfte und zudem die als Medium genutzte fotografische Vorlage ersichtlich blieb, konnte der Begeisterung des Publikums nichts anhaben. Diese zumeist mit Hilfe von Polaroids von Warhol hergestellten und maltechnisch nur sparsam verfremdeten Porträtfotografien wurden dann mit Acryl und Serigraphie-Tinte in unterschiedlichen farbigen Varianten auf Leinwand fixiert. Auf diese Weise entstanden fast 1.000 Porträts von bekannten oder unbekannten Persönlichkeiten. 

 

Text: Ludwigmuseum Koblenz

 

 

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© Volker Marschall